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Das
Haus von Mohammeds Familie liegt im Zentrum Ouarzazates. Es ist ein großes
Haus mit zwei Stockwerken, das von Prosperität und Wohlstand zeugt.
Die Etagen und Zimmer gruppieren sich um einen zentralen, überdachten
Innenhof.
Mohammed und ich sitzen im 1. Stock und trinken Tee, den eine junge Frau
gebracht hat. Sie ist einfach gekleidet und barfuß. Während wir
uns unterhalten, hat sie im Haus zu tun. Ab und zu quert sie mit einem Wassereimer
unser Teetischchen.
Neben Mohammed, der sich – gut gekleidet und mit Ringen geschmückt
– den Annehmlichkeiten eines freien Nachmittags hingibt, wirkt die
junge Frau wie eine Hausangestellte, deren Lohn darin besteht, im Hause
schlafen und essen zu dürfen.
Irritierend ist allerdings die Art und Weise, wie sich die beiden zueinander
verhalten. In diesem Verhalten ist diese Kluft nicht zu spüren, mehr
noch, es herrscht eine Vertrautheit, die dem Anschein widerspricht.
Als der Tee, den man in Marokko gern und viel trinkt, bei mir Wirkung zeigt,
frage ich nach dem Badezimmer. Ob ich mich noch einen Augenblick gedulden
könne, fragt Mohammed, seine Schwester sei in wenigen Minuten mit dem
Aufwischen fertig. |