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Nach
der Rückkehr von der Wüstenwanderung bleibe ich noch einige Tage
in Zagora. Abdoul, der seinen Freunden stolz erzählt, wie mutig und
ausdauernd ich dem Sandsturm trotzte, kümmert sich fürsorglich
um "seine Touristin". Dazu gehört auch die Zubereitung einer
Fisch-Tajine.
Auf dem Markt kauft er zwei Handvoll Sardinen, Kreuzkümmel und Pfeffer,
ein paar Tomaten, Zwiebel, Brot und frischen Koriander. Er hockt sich neben
den Eingang zur Karawanserei und beginnt, die Schuppen von den Fischen zu
schaben, das Gemüse zu putzen und alle Zutaten vorzubereiten für
den Fischeintopf. Im kleinen Geschäft entzündet Abdoul einen kleinen
Gaskocher, stellt das Tongefäß darauf, gibt Öl, Zwiebeln,
die Fische und die Tomaten dazu, dann die Gewürze und am Schluss den
frischen Koriander.
In großen Büscheln kann man ihn am Markt kaufen und so großzügig
wird er dann auch beim Kochen verwendet. Am Koriander scheiden sich die
mitteleuropäischen Gaumen in leidenschaftliche Liebhaber und ebensolche
Gegner. Glücklicherweise gehöre ich zu den Liebhaberinnen dieser
alten Gewürzpflanze.
Sind alle Zutaten im Topf, wird der Deckel darauf gesetzt (die Tajine erinnert an eine Dame mit Hut aus einem Modemagazin der 20er oder 30er Jahre) und das Gericht kocht sich von alleine fertig.
Zum Essen sitzen Abdoul, sein Bruder, zwei Helfer und ich im Kreis um den
duftenden Topf, brechen ein Stück Brot ab und tunken damit Fisch und
Soße auf. |